Reden

Laudatio zu Ehren von Ritter Yves Noël anlässlich des Präsidentenwechsels der Ostbelgieninvest


Meine sehr geehrten Damen und Herren,
Mesdames, Messieurs,
und für viele unter Ihnen auch liebe Freunde,
chers amis,

 

an einem Tag wie dem heutigen, an dem sich zum 183. Mal der Geburtstag von Alfred Nobel jährt, darf man bei einer Laudatio durchaus etwas weiter ausholen. Dies kommt sonst bei meinen Reden bekanntlich sehr selten vor. Lassen Sie mich mit einer Frage beginnen: Was haben Ostbelgien, die Vereinigten Staaten von Amerika, die Bundesrepublik Deutschland, die Republik Österreich und die Französische Republik gemeinsam? Vielleicht wissen Sie es, vielleicht erahnen Sie es. Es steht ein Präsidentenwechsel an! Zu solchen Anlässen geht es immer sehr feierlich zu. In den Reden kommt viel Lob und selten Tadel zum Ausdruck. Es wird Bilanz gezogen und Ausblick gehalten. Jedoch – so zumindest meine Einschätzung – enden dort auch schon die Gemeinsamkeiten.

 

Dem Präsidentenwechsel, mit dem wir uns heute beschäftigen, sind keine Debatten voraus gegangen, wie wir sie noch vorgestern Abend live im Fernsehen aus Las Vegas erleben konnten. Nein, ein Präsidentenwechsel bei der Ostbelgieninvest folgt ganz anderen Gesetzen. Die Ostbelgieninvest hat einen neuen Präsidenten bestimmt und ich habe heute die für mich äußerst ehrenvolle und angenehme Aufgabe, auf den ausscheidenden Präsidenten Ritter Yves Noël eine Laudatio zu halten. Das freut mich auch deshalb ganz besonders, weil ich mich auf diese Art und Weise bei meinem seit wenigen Monaten neuen Nachbarn dafür bedanken kann, dass er mir hin und wieder ganz unaufgefordert sonntagmorgens Brötchen vor die Haustür stellt und somit dafür sorgt, dass meine Frau und ich, nachdem wir aufgestanden sind, nicht zu verhungern brauchen. Vielen Dank Yves! Es freut mich aber auch deshalb, weil wir auf zwölf Monate genau gleich alt sind, ein ähnliches Studium absolviert und den ersten Schritt unserer Berufslaufbahn in dieselbe Richtung getan haben.

 

Yves Noël war zu Beginn seiner Laufbahn Assistent an der Universität Lüttich, ich war zu Beginn der meinen Assistent an der Universität Neu-Löwen. Danach haben die Wege jedoch schon bald in andere Richtungen geführt, obschon es gar nicht so selbstverständlich war, dass Yves in die Wirtschaft und ich in die Politik gegangen sind. Im Gegensatz zu Yves war ich niemals Mitglied des sozialistischen Hochschulbundes an der Universität Aachen. Das erwähne ich vor allem deshalb, weil Yves dies im Herbst 2014 bei einem sehr beeindruckenden Vortrag anlässlich des Jubiläums der ostbelgischen Senior Consultants selbst erzählt hat. Damals hat er übrigens auch mitgeteilt, dass sein Weg von der Universität in das Unternehmertum sehr viel mit seinem Vater zu tun hatte. Ich habe Gerd Noël einmal in einer Rede als „unternehmerisches Urgestein“ bezeichnet, da er hierzulande und anderswo Außerordentliches geleistet hat, worauf wir auch heute noch mit sehr viel Bewunderung schauen können. Sein Sohn Yves ist in seine Fußstapfen getreten und hat dann später ebenfalls eine beachtliche Karriere als Unternehmer hingelegt. Aus den vorhin gezeigten Zahlen der Ostbelgieninvest geht hervor, dass NMC inzwischen zu einer Unternehmensgruppe mit rund 1300 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 200 Millionen Euro herangewachsen ist. Das ist einiges mehr als die gesamten Unternehmen, an denen die Ostbelgieninvest beteiligt ist. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass das eine bedeutender ist als das andere.

 

Yves ist mit Leib und Seele Unternehmer geworden und hat genau wie sein Vater Herausragendes geleistet. Obschon mein beruflicher Werdegang ganz anders verlaufen ist, teilen wir eine tiefe Überzeugung! Wir glauben beide an zwei Dinge. Erstens: Wir glauben an die Kraft Ostbelgiens. Wie Yves eben noch in seiner Rede gesagt hat, mag es Zufall sein, aber es ist doch bezeichnend, dass alle Führungskräfte der NMC aus Ostbelgien stammen, einer Region mit Menschen, die engagiert arbeiten, mobil sind und ein Gespür für das Internationale besitzen. Zweitens: Wir glauben an die Bedeutung der Netzwerke. Dies ist in verschiedenen Bereichen bei Yves noch umfangreicher ausgeprägt als bei mir. Yves glaubt derart stark an diese Netzwerke, dass er es nicht lassen konnte, bei seiner Bezeichnung als Träger der Goldenen Feder der Stadt Eupen am 6. März dieses Jahres die Kraft der Netzwerke zu thematisieren. Inspiriert von einigen Wildwest-Filmen regte er die Schaffung einer Gesellschaft der Gefederten an, „der nicht nur Politiker angehören und deren Aufgabe es sein soll, die Identitätsbildung des Kleingliedstaates voranzutreiben. Die Zielsetzung dieser Vereinigung sollte im Rahmen der Außenbeziehungen der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Brüssel, Berlin, Brandenburg, Südtirol, Nordtirol und Schaffhausen verankert werden“. An dieser Stelle bin ich zugegebenermaßen etwas enttäuscht: in der Auflistung fehlen sowohl Osttirol, als auch die Alandinseln. Aber der Weg ist der richtige. Eine starke regionale Verankerung sowie eine am besten weltweite Vernetzung sind und bleiben eine Erfolgsformel für Personen, Betriebe, Gemeinwesen und sicherlich auch für die Deutschsprachige Gemeinschaft.

 

Yves Noël ist in seinem Leben mehrmals größere und selbst große Risiken eingegangen. Im Umgang mit Risiko hat er eine ganz besondere Methode entwickelt und das schon in jungem Alter. Die wenigsten hier dürften wissen, dass der erste unternehmerische Erfolg von Yves Noël, damals im Alter von 16 Jahren, der Aufbau einer Kanninchenzucht war. Am Ende besaß er weit über 100 Stück. Freitags sammelte er die Gemüsereste auf dem Eupener Wochenmarkt ein, um sie als Futtermittel zu verwenden. So verdiente er damals bereits genug Geld, um sich zuhause ein kleines Chemielabor einzurichten. Die ganze Sache hatte nur leider einen Haken: Er hat das so intensiv betrieben, dass er in der Schule ein Jahr wiederholen musste. Somit waren wir beide wieder trotz des einjährigen Altersunterschiedes auf derselben Ebene unserer Studiengänge.

Aus diesen ersten unternehmerischen Erfahrungen hat er übrigens bemerkenswerte Schlussfolgerung gezogen. Dazu noch ein Zitat aus der eben bereits erwähnten Rede: „Was habe ich daraus gelernt?“, fragte Yves Noël im Herbst 2014. „Erstens: Ich hätte mich damals schon mit den Themen Arbeitsteilung, Outsourcing und Delegation oder alternativ mit der Anpassung der Produktion an die verfügbaren Ressourcen auseinander setzen sollen. Und zweitens: Gehe nicht mehrere zeitraubende und grundsätzlich verschiedene Beschäftigungen gleichzeitig an. Da verzettelst du dich! Drittens: Misserfolge sind auch die Grundlagen für neue Chancen!“

 

Der gesamte Weg der NMC war vom Umgang mit Risiken geprägt. Ganz offensichtlich genügte das Yves Noël aber nicht, denn in einem etwas reiferen Alter ist er dann noch auf die Idee gekommen, in Südfrankreich eine Trüffelzucht aufzubauen. Dabei ist das Risiko ab und zu schon mal ähnlich wie beim russischen Roulette. Aber er hat es gelernt und geschafft, mit Risiken umzugehen. Warum erwähne ich so oft den Begriff Risiko? Er führt uns auf direktem Wege zum Kerngeschäft der Ostbelgieninvest! Investitionsgesellschaften beschäftigen sich hauptsächlich mit Risiko. Das gilt sicherlich auch für die Ostbelgieninvest, die vor knapp 3 Jahrzehnten gegründet wurde.

 

An diesen Tag erinnere ich mich sehr genau. Es war einer meiner letzten größeren Aufgaben als Mitarbeiter der regionalen Investitionsgesellschaft der Wallonie. Ich habe damals – wenn ich das so beschreiben kann – die Rolle der Hebamme übernommen. Es war ein prägendes Erlebnis, die Ostbelgieninvest als Wagnisbeteiligungsgesellschaft in Ostbelgien zu gründen. Zuerst einmal galt es, die vielen Skeptiker davon zu überzeugen, dass dies der richtige Weg ist. „Brauchen wir sowas?“, hieß es damals vielerorts. Dann mussten die 33 Unternehmen, die bereit waren, als private Aktionäre gemeinsam mit der Wallonischen Region einzusteigen, mehr oder weniger auf einen Nenner gebracht werden. Allein schon den Akt beim Notar könnte man als ein Happening bezeichnen. 34 Unterschriften auf jeder Doppelseite. Das wurde damals ganz genau kontrolliert, denn es mussten am Ende schließlich alle unterschrieben haben. Schließlich kam der große Tag: die Gründung der Ostbelgieninvest. Wir hatten den damaligen wallonischen Ministerpräsidenten Anselme nach Sankt Vith eingeladen und vereinbart, vorher den Verwaltungsrat zusammenzusetzen. Ich habe dort etwas erlebt, das mich für den Rest meiner Laufbahn geprägt hat. Ich war bis dahin der Auffassung, dass die Unterschiede zwischen dem Norden und dem Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft eine rein politische Angelegenheit seien. An diesem Tage wurde ich jedoch eines Besseren belehrt. Ich habe niemals mehr Leute so heftig um Posten streiten gesehen wie bei der Besetzung des ersten Verwaltungsrates der Ostbelgieninvest, der sich aus Vertretern des Eupener Raums, der Eifel und der Malmedier Gegend zusammen setzen sollte. Schlussendlich haben wir einen Trick anwenden müssen, indem wir die Kandidaten in drei unterschiedliche Räume im Gebäude der ehemaligen Gendarmerie, die damals der Wirtschaftszelle der SPI und der Ostbelgieninvest als Sitz diente, eingeschlossen und erst wieder herausgelassen haben, nachdem sie sich geeinigt hatten. So konnte dann um 11 Uhr, nach Eintreffen des Ministers, die offizielle Einsetzung des Verwaltungsrates stattfinden. Das war ein prägendes Erlebnis.

 

Heute – fast 3 Jahrzehnte später – steht fest, dass dieses Wagnis, eine Investitionsgesellschaft in Ostbelgien zu schaffen, sich als richtig erwiesen hat und ein Erfolg geworden ist. Die Zahlen sind beachtlich und sprechen für sich. Dank der Ostbelgieninvest verfügt die ostbelgische Wirtschaft über zusätzliche präzise und effiziente Entwicklungsmöglichkeiten. Dieser Erfolg ist der Verdienst vieler. Sicherlich der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die jahrzehntelang Herausragendes geleistet haben. Es ist ebenfalls der Verdienst der Verwaltungsratmitglieder, die sich auch schon mal gestritten haben. Das gehört auch dazu. Vor allem ist es aber der Verdienst derer, die an der Spitze der Ostbelgieninvest gestanden haben. Zu Beginn das Duo Marcel Lejoly und Georg Noël, der Onkel von Yves. Danach der leider viel zu früh verstorbene Senator Berni Collas und später Robert Nelles. Seit dem 26. März 2009 stand schließlich Yves Noël an der Spitze. Dies stellte sich als deutlicher Einschnitt in der Geschichte der Ostbelgieninvest heraus. In den vergangen 7 Jahren hat sich bewiesen, dass die Herangehensweise von Yves Noël an die Übernahme dieser Funktion genau der richtige Weg war. Er hat in der Tat die Verantwortung in der Ostbelgieninvest zu einem Zeitpunkt übernommen, wo diese schon 2 Jahrzehnte bestand und so einige Kinderkrankheiten hinter sich hatte. Sie hatte Höhen und Tiefen erlebt. Darüber hinaus steckte die sie in einer Art Identitätskrise, die unter anderem dazu geführt hatte, dass die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft ihre Mittel aus der Ostbelgieninvest herauszog, weil einige Dinge ihr nicht passten. Yves Noël ist ganz systematisch an die Aufgabe herangegangen. Er hat erst ein kleines Audit durchgeführt, sich alles genau angesehen und mit vielen gesprochen. Dann hat er verschiedene Optionen ausgearbeitet, eine strategische Ausrichtung entwickelt und 2 ganz wichtige Dinge zur besonderen Chefsache deklariert. Erstens: das Umsetzen der Strategie. Es gibt viele gut bezahlte Büros, die Strategien entwickeln, aber verschwinden, wenn diese umgesetzt werden müssen. Yves Noël hat 7 Jahre lang einen relevanten Teil seiner Zeit damit verbracht, persönlich die Strategie umzusetzen, die er vorher entworfen hatte. Und Zweitens: Das Beschaffen der notwendigen finanziellen Mittel.

 

Ce n’est pas par hasard que je change maintenant de langue. Je vais parler des moyens financiers. Au début, l’Ostbelgieninvest avait été dotée, comme toutes les autres invests de la même génération, de moyens assez modestes. Yves était tout à fait convaincu, tout comme moi-même d’ailleurs, qu’il fallait trouver la voie pour faire augmenter ces moyens. Et cette voie s’appelait déjà à l’époque Jean-Claude Marcourt. On a eu beaucoup de discussions avec lui pour le convaincre qu’il fallait doter l’Ostbelgieninvest de moyens supplémentaires. On y est finalement parvenu et je voudrais vraiment te remercier aujourd’hui, cher Jean-Claude, pour la confiance que tu nous as faite et sans laquelle l’Ostbelgieninvest n’aurait pas pu survivre. Très récemment, celle-ci a été introduite – via une filiale commune avec Meusinvest – pour la première fois dans le cercle privilégié de ceux qui ont accès au FEDER et qui bénéficient de moyens revolving de la part de l’Union Européenne. C’est à nouveau un pas important vers la consolidation des possibilités d’action de l’Ostbelgieninvest. Cet invest s’est d’ailleurs toujours inscrit harmonieusement dans le réseau des invests wallonnes, coordonné efficacement par la Sowalfin. Coopérer est à la fois indispensable et intelligent. Coopérér est toujours préférable au déploiement de rivalités stériles et nuisibles. La complémentarité entre les différents instruments financiers me semble évidente. En effet, il s’agit de marier intelligemment les approches stratégiques globales ou sectorielles et la prise en considération des spécificités sous-régionales. Cela vaut tout particulièrement pour le développement des petites entreprises si importantes pour la consolidation du tissu industriel et le microcosme économique au niveau local et régional. C’est d’ailleurs dans cet esprit qu’Yves a mené sa présidence avec succès.

 

Sieben Jahre sind eine lange Zeit. In diesen sieben Jahren ist vieles geschehen. Wie bei einer Abschlussprüfung stellt sich nun noch die Frage, wie wir Yves Noël am Ende seiner Tätigkeit an der Spitze der Ostbelgieninvest bewerten. Dazu habe ich einen für einen Politiker typischen Weg gewählt. Ich habe andere gebeten, mir zu sagen, was sie von Yves halten, und ihnen versprochen, dass ich das hier vortrage. Wenn man diejenigen, die mit Yves Noël in der Ostbelgieninvest zusammen gearbeitet haben, danach fragt, was sie denn so besonders an seiner Arbeit beeindruckt hat oder was lästig war, dann bekommt man eine sehr umfangreiche Antwort. Obschon ich nicht zu diesen Mitarbeitern gehöre, kann ich aus meinen persönlichen Erfahrungen mit Yves dieser Bewertung ohne jeden Vorbehalt zustimmen. Da wird erstmal gesagt, Yves Noël habe ein stark ausgeprägtes wirtschaftliches und strategisches Denken für Betriebe und ihr Umfeld. Wenn es für ihn um Prinzipielles geht, dann könne er durchaus hartnäckig sein. Aber er gehöre auch zu den Menschen, die niemals mit dem Kopf durch die Wand wollen. Yves Noël ginge ausgeglichen an Dinge heran. Er versuche, immer das Positive zu sehen und zuerst einmal bei den Menschen, mit denen er arbeitet, Vertrauen zu schaffen. Er suche den Konsens, er wolle Lösungen herbeiführen. Er mache das, indem er das Gemeinsame in den Vordergrund rückt und die Leute um einen Tisch bringt, ehe eine Entscheidung fällt. Dabei beweise er ein hohes Maß an Menschenkenntnis. Außerdem steht noch ein Satz da, den auch ich toll und richtig finde. Hier steht: „Yves Noël sucht durchaus auch das Gesellige und er ist meistens gut gelaunt“. Das ist sehr menschlich.

 

Lieber Yves, das ist ein großes Kompliment an die Arbeit, die Du geleistet hast. Das kommt, wie Du Dir vorstellen kannst, von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ostbelgieninvest und es ist vor allem der Ausdruck ihrer tiefen Dankbarkeit. Diesem Dank möchten wir uns alle anschließen, ganz unabhängig davon, ob wir nun aus der Wirtschaft, der Politik oder der Verwaltung kommen. Du hast für die Ostbelgieninvest Wertvolles geleistet. Du hast Deinem Nachfolger einen schönen Weg vorbereitet und Du hast vor allem bei der Suche nach dem Nachfolger kräftig mitgemischt. Du bist auch da Deinen Prinzipien treu geblieben. Es ist wahrscheinlich ein Zufall, aber der Nachfolger kommt auch irgendwie aus Ostbelgien. Lieber Herr Professor Niessen, ich wünsche Ihnen sehr viel Erfolg in dieser neuen Aufgabe und ich wünsche uns allen, dass die Ostbelgieninvest weiterhin eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Wirtschaftstandortes Ostbelgien spielt. Wir diskutieren derzeit über den Namen unserer Region. Dabei muss ich ein bisschen schmunzeln. Den Namen „Ostbelgieninvest“ hatten wir schon 1989 festgelegt und ich glaube, dass man die ganze Diskussion um die Begriffe „Ostkantone“, „DG“ und „Ostbelgien“ auf einen einfachen Nenner bringen kann. Dazu erlaube ich mir ausnahmsweise, mich selbst zu zitieren aus einer Rede, die ich 1991 bei der JCI’s gehalten habe: „Die Deutschsprachige Gemeinschaft verdankt ihre Autonomie der Geschichte der Ostkantone und die Autonomie der DG kann für ganz Ostbelgien eine riesen Chance sein“. Wenn man von ganz Ostbelgien spricht, dann sollte man das mit den Grenzen nicht so genau nehmen, wobei schon klar sein dürfte, dass Ostende nicht dazu gehört. Bei der Ostbelgieninvest geht übrigens der statutarische Auftrag über das deutsche Sprachgebiet Belgiens hinaus. Wie dem auch sei, wir können mit unserem schönen Ostbelgien auch jenseits der Sprachen- und Staatsgrenzen etwas Sinnvolles anfangen, was einen großen Mehrwert hat. Etwas, das die Lebensbedingungen der Menschen positiv beeinflusst. Etwas, das uns hier gut leben lässt.

 

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Eine integrale Abschrift der Laudatio im PDF-Format finden Sie hier