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DG als Vorbildregion für ‚Standortfaktor Minderheiten’?


Europäische Konferenz zum Thema Minderheitensprachen in Friesland abgehalten
DG als Vorbildregion für ‚Standortfaktor Minderheiten’?

Am 30. und 31. Oktober fand in Leeuwaarden, im niederländischen Friesland eine Konferenz zum Thema Minderheitensprachen statt. Hier tauschten sich u.a. Referenten aus Friesland, Navarra, Wales, Irland, Griechenland, Finnland und Ostbelgien über ihre Erfahrungen im Umgang mit Minderheitensprachen aus.

PM-2009-11-04-Konferenz Zu Minderheitensprachen In Friesland (46.0 KiB)

Die Konferenz wurde vom ‚europäischen Forschungszentrum für Mehrsprachigkeit und Fremdsprachenerlernung’ und dem ‚europäische Büro für die weniger verbreitete Sprachen’ organisiert. Neben zahlreichen Wissenschaftlern, Juristen und Experten nahmen an der Konferenz auch Vertreter regionaler Gebietskörperschaften teil.

Die Deutschsprachige Gemeinschaft wurde von Ministerpräsident Lambertz vertreten, der in seiner Rede die Wichtigkeit der regionalen Politik für den Schutz und die Unterstützung der kulturellen und sprachlichen Eigenheiten von Minderheiten betonte. Gleichzeitig rief er jedoch zu einem Paradigmenwechsel bei der Minderheitenpolitik auf. Neben dem Thema des Schutzes müsse vor allem das Potential von sprachlichen Minderheiten für die regionale Entwicklung erkannt und genutzt werden. „Durch ihren Kontakt mit anderen Kulturen entwickeln Angehörige einer Minderheit etwas, das ich als interkulturelle Kommunikationskompetenz bezeichne. Diese birgt einen wichtigen Trumpf auf kultureller und wirtschaftlicher Ebene und kann damit zur regionalen Entwicklung beitragen.“ Mit eben diesem Aspekt, so Lambertz, befasse sich auch der Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates, in dessen Auftrag er an einem entsprechenden Bericht arbeite.

Hierbei könne er vor allem auf die in der DG gemachten Erfahrungen zurückgreifen: „Unsere Gemeinschaft wurde durch die intensiven Beziehungen zu ihren Nachbarn zu einem wichtigen Partner dies- und jenseits der Grenze. Dies gilt für die beiden anderen Gemeinschaften bei deren Kontakten mit dem deutschsprachigen Raum (so wird die Vertretung der Französischen und der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Berlin von einem DG-Beamten geleitet). Andererseits bietet unsere Region deutschen Unternehmen gleichsprachige Ansprechpartner auf dem belgischen Markt. Um die hieraus entstehenden Möglichkeiten und Chancen bestmöglich zu nutzen, haben wir in das Regionale Entwicklungskonzept einen grenzüberschreitenden Ansatz integriert und hiermit die Arbeitsgrundlage für die Zukunft geschaffen.“