Grenzregionen brauchen auch nach 2013 EU-Förderung
Lambertz als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen bestätigt
Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz ist in der Generalversammlung der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG) am 21. Oktober bis 2012 als Präsident bestätigt worden. Dieses Amt hatte er nach Ausscheiden des vorherigen Präsidenten Lambert van Nistelrooij im Februar 2010 zunächst übergangsweise übernommen.
Die AGEG setzt sich seit rund 40 Jahren für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Interessen von Grenzregionen und grenzüberschreitende Verbünde in ganz Europa ein. Hauptinteresse der AGEG ist aktuell die Fortführung der europäischen Förderung für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit nach der auslaufenden INTERREG-Programmperiode 2007-2013.
Im Anschluss an die Wahl wurde die Jahreskonferenz der AGEG unter dem Titel „Territoriale Kohäsion im Szenario nach der Krise. Beitrag der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“ eröffnet. Die Irisch/Nord-Irische Grenzregion (East-Border Region) hatte die AGEG dazu am 21. und 22. Oktober ins irische Dundalk eingeladen. Über 50 Grenzregionen aus ganz Europa tauschten über gute Beispiele der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und die Zukunft der Europäischen Kohäsionspolitik aus. EU-Kommissar für Regionalpolitik, Johannes Hahn, bezeichnete die AGEG in seiner Rede als „unabdingbaren Partner“ der EU-Kommission für die Überlegungen zur Ausgestaltung der künftigen territorialen Kohäsionspolitik. Er warnte jedoch davor, den anstehenden Verhandlungen der Mitgliedstaaten über das Budget zu optimistisch entgegen zu sehen.
Vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschaftskrise ist zu erwarten dass die Mitgliedstaaten die Finanzmittel weniger auf grenzüberschreitende Kooperation als vielmehr auf nationale Programme konzentrieren.
AGEG-Präsident Karl-Heinz Lambertz unterstrich, dass Grenzregionen besonders hart von den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise betroffen seien. Er sprach sich dafür aus, die lokale und regionale Ebene bei der Umsetzung der Strategie „Europa 2020“ stärker zu beteiligen und die Umsetzung der Förderprogramme für Projektträger in Zukunft zu vereinfachen. Dazu hat die AGEG aus den Erfahrungen der Grenzregionen konkrete Vorschläge formuliert die laut EU-Kommissar Hahn äußerst hilfreich seien und sicherlich in den Überlegungen zur INTERREG V Periode Niederschlag finden würden.
Die allgemeinen Ziele der AGEG
Die Arbeitsgemeinschaft verfolgt insbesondere folgende Ziele:
- Vernetzung und Austausch von Erfahrungen zwischen Grenzregionen;
- Vertretung der Interessen der Grenzregionen bei europäischen Institutionen, nationalen Behörden und Organen;
- Technische Unterstützung und Beratung für Grenzregionen;
- Sensibilisierung für den Mehrwert grenzüberschreitender Zusammenarbeit und Förderung von Kooperationen.
Die AGEG arbeitet außerdem an konkreten Programmen und Projekten, organisiert Veranstaltungen zu grenzüberschreitenden Problemen, wirkt bei der Lösung grenzüberschreitender Probleme mit und informiert Politik und Öffentlichkeit in Europa über grenzüberschreitende Fragen.
PM-2010-10-25-Lambertz Als Praesident Der AGEG Bestaetigt (43.3 KiB)