Ein Dutzend ostbelgische Arbeitgeber stellten sich zur Verfügung
Sächsische Praktikanten sammeln Berufserfahrung in der DG
Für die zwölf angehenden Einzelhändler und Bürokaufleute der Fort- und Berufsbildungsakademie GmbH-Brand-Erbisdorf in Sachsen stand bereits zu Beginn der Ausbildung fest, dass sie im dritten Lehrjahr ein Auslandspraktikum absolvieren würden. Dabei war von vorne herein klar, dass in der Zielregion unter anderem Deutsch gesprochen werden sollte. Umso überraschter waren die Jugendlichen, als ihre Ausbildungsleiter mitteilten, dass sie wenige Wochen später nach Belgien aufbrechen würden, in dem nach eigenen Angaben keiner von ihnen eine deutschsprachige Gegend vermutet hätte.
Die beiden Ausbildungsleiter hatten vorab verschiedenste ostbelgische Unternehmen, Schulen und Dienste kontaktiert, um Plätze für die jungen Leute zu finden. Für die Aufnahme der sechs Bürokaufleute stellten sich spontan das Jugendbüro und die Pater-Damian-Sekundarschule sowie das Grenz-Echo, die Neon Bischoff PGmbH (in Eupen), NMC und die AGV A.G. (in Eynatten) zur Verfügung. Die Einzelhändler konnten in Eupen Erfahrung in den Supermärkten Delhaize und GB, im Reformhaus Mumme und dem Modehaus Cocon sowie bei Zeemann und Mode Vögele im Eupen Plaza sammeln.
Bei einem Empfang zum Abschluss des Praktikums am Amtssitz des Ministerpräsidenten schilderten die zwölf Auszubildenden ihre Eindrücke vom Leben und Arbeiten in der DG, wobei neben der Schwierigkeit der Konfrontation mit dem Französischen vor allem die Freundlichkeit der Kunden und Arbeitskollegen bleibenden Eindruck bei ihnen hinterlassen hat. Zudem, so die Jugendlichen, seien sie durch die gemeinsame Unterbringung in der Eupener Jugendherberge auch als Gruppe zusammengewachsen, nachdem die Einzelhändler und Bürokaufleute vorab immer getrennte Wege gegangen seien. Gleich zu Beginn des Austauschs in der Gospertstraße teilte der Ausbildungsleiter aus Sachsen mit, dass man mit dem Projekt sehr zufrieden sei und sich alle Partner aus der DG bereiterklärt hätten, auch im kommenden Jahr Jugendliche aufzunehmen. Damit stehe einer Fortsetzung der Kooperation nichts im Wege. Beim anschließenden Austausch mit dem Ministerpräsidenten und den anwesenden Vertretern der Unternehmen machten die Jugendlichen Verbesserungsvorschläge für die kommende Generation der Auszubildenden. Zu den wichtigsten Änderungen für das nächste Jahr beschloss man, einen engeren Kontakt zu den einheimischen Jugendlichen zu suchen und statt des Englischkurses einen Einsteigerunterricht Französisch zu organisieren.
