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„Belgien zu viert“ – die Zukunft unseres Föderalmodells


Vortrags- und Diskussionsabend am 13. Juni 2013
„Belgien zu viert“ – die Zukunft unseres Föderalmodells

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Belgien entwickelt sich nach und nach zu einem Föderalstaat mit vier gleichgestellten Gliedstaaten. Was bedeutet das für die Deutschsprachige Gemeinschaft, die Wallonie, Flandern und Brüssel? Experten aus den vier Teilstaaten werden diese und andere Fragen am kommenden Donnerstag im Europasaal des DG-Ministeriums beantworten.

Ein typisch belgischer Kompromiss um die Stellung Brüssels führt zur Schaffung der parallel existierenden Gemeinschaften und Regionen in Belgien, wodurch die flämischen und französischsprachigen Ansichten versöhnt werden konnten. Bislang ist dieses Kompromissmodell erfolgreich gewesen doch immer mehr Beobachter sehen gerade die Zweigliedrigkeit als wesentliches Hindernis zur Konsolidierung des Föderalstaates. Unter ihnen auch DG-Ministerpräsident Lambertz, der in seinen Äußerungen immer wieder auf die Wichtigkeit von Synergien zwischen gemeinschaftlichen und regionalen Kompetenzen für eine effiziente Politikgestaltung hinweist. Aus diesem Grund habe Flandern von Beginn an seine Organe fusioniert und auch die französischsprachigen Gliedstaaten bemühen sich daher, progressiv eine Symbiose zwischen der regionalen und der gemeinschaftlichen Politik zu erreichen. Vor diesem Hintergrund sei auch die Forderung der DG zu verstehen, nach Bereichen wie der Beschäftigung oder der Gemeindeaufsicht weitere regionale Zuständigkeiten wie Raumordnung und Wohnungsbau zu übernehmen.

Zahlreiche Experten und auch immer mehr Politiker im Inland sehen ein klassischeres Föderalmodell als einzige funktionstüchtigere Alternative für die Zukunft: Ein Belgien zu Viert, das durch Flandern, die Wallonie, Brüssel und die DG als gleichberechtigte Partner gebildet wird. Dies, so Lambertz, entspreche ohnehin den vier institutionellen Realitäten, mit denen sich eine sehr große Mehrheit der jeweiligen Bevölkerung eng verbunden fühle. Auch die vorherrschende Bipolarisierung und entsprechendes Konfliktpotenzial könne durch eine entsprechende Entwicklung verringert werden, so Lambertz weiter.

Bei dem DGspräch zu den Implikationen eines Belgiens zu viert werden folgende Experten teilnehmen:

  • Frans-Jos Verdoodt, Vorsitzender des Studienzentrums der flämischen Bewegung ADVN und emeritierter Professor belgischer Nationalbewegungen der Universität Antwerpen
  • Philippe Destatte vom wallonischen Institut Destrée
  • Jean-Claude Daoust, Generaldirektor der Brüssler Interimfirma Daoust und ehemaliger Präsident des belgischen Unternehmerverbandes FEB.
  • Karl-Heinz Lambertz, Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft

Sie sind herzlich eingeladen, Ihre Fragen zu stellen und mitzudiskutieren. Die Gespräche werden in den drei Landessprachen stattfinden.

Am Donnerstag, den 13. Juni ab 19 Uhr im Europasaal des Ministeriums der DG (Gospert 1 in 4700 Eupen).
Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 087 789 600 oder per E-Mail: anmeldungen@dgov.be