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Wirtschaftsstandort DG im Regionalvergleich


Sozialpartner und Regierung der DG stellen die Bilanz Ihrer Zusammenarbeit vor
Wirtschaftsstandort DG im Regionalvergleich

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Heute Morgen blickten der Wirtschafts- und Sozialrat der Deutschsprachigen Gemeinschaft (WSR) zusammen mit der Regierung der DG bei einem Pressegespräch auf die Zusammenarbeit im Rahmen des „Gemeinschaftlichen Ausbildungs- und Beschäftigungsbündnisses der DG“ (GABB IV) zurück. Das 1998 gegründete Bündnis zwischen Regierung und Sozialpartnern der DG wurde im September 2010 zum vierten Mal erneuert und zielt darauf ab, die gemeinsamen Belange zu bekräftigen, den jeweiligen Partner bei der Umsetzung beidseitig getragener Projekte zu unterstützen und gemeinsame strategische Überlegungen zur Zukunft der DG voranzubringen.

Zu den Schwerpunkten der letzten Auflage des GABB zählten die Kooperation im Rahmen des Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) sowie die Konzeptarbeit zum Thema „Wirtschaftsstandort DG“. Zur Bewertung des Wirtschaftsstandortes wurde in Zusammenarbeit mit Experten aus Deutschland eine Vergleichsstudie mit anderen Regionen in Europa erstellt, welche ebenfalls der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Abschlussbericht zur auslaufenden Legislaturperiode

Der Abschlussbericht belegt den Umfang der Einbindung der Sozialpartner in die Projektarbeit von 2009-2014. So waren die Sozialpartner in über 20 Gremien und Ausschüssen vertreten. Die Arbeitsthemen reichten dabei von der Raumordnung über den Arbeitsmarkt bis hin zur ländlichen Entwicklung. Häufig  bildete das Regionale Entwicklungskonzept der DG, kurz REK, den Rahmen der Zusammenarbeit.

Die Beteiligung der Sozialpartner an der Umsetzung des Regierungsprogramms hat in der DG bereits Tradition. Mit dem Abschluss der vierten Auflage des GABB kann die DG auf über 15 Jahre Kooperation zurückblicken.  „Die Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern ist ein Grundstein des demokratischen Diskurs- und Verständigungsprozesses“, so der Ministerpräsident. „Die Regierung weiß zu schätzen, dass die lokalen Arbeitsgeber- und Arbeitnehmervertreter immer wieder ihr besonderes Wissen einbringen und so bisweilen als Mittler zwischen öffentlicher Gewalt und den Bürgern auftreten“, so der Ministerpräsident weiter.

Analyse der Arbeitsgruppe GABB IV zum Wirtschaftsstandort DG

Erstmals haben sich Regierung und Sozialpartner im Rahmen des GABB mit einem besonderen Schwerpunktthema befasst. Dabei stand die Frage nach dem Potenzial der DG als Wirtschaftsstandort zentral. Der rund 100 Seiten starke Abschlussbericht der gemeinsamen GABB-Arbeitsgruppe trägt den Titel  „Der Wirtschaftsstandort DG – Auf dem Weg zu einem idealen Standort: Entwicklungschancen für die DG“. Ausgangspunkt für die ausführliche Analyse war die Frage, wie sich der Standort DG zukunftsfähig entwickeln lässt.

Um die DG mit anderen Regionen vergleichen zu können, beschloss die AG GABB im Jahr 2010, eine vergleichende regionalökonomische Analyse der DG in Auftrag zu geben. Diese Analyse hat die Entwicklung der DG im Vergleich zu übergeordneten Regionen, aber auch zu ähnlich strukturierten Regionen unter die Lupe genommen. Damit wurde die theoretische Grundlage aller weiteren Überlegungen zu diesem Thema geschaffen.

Im Ergebnis der Analyse schneiden die meisten Vergleichsregionen besser ab als die DG. Lediglich im Vergleich zur Euregio Maas-Rhein zeigt die DG eine überdurchschnittliche relative Attraktivität. Im Vergleich zur Großregion SaarLorLux gilt dies zumindest bedingt auch. Die Studie zeigt, dass die eher schwachen Vergleichsergebnisse der DG nicht primär der Wirtschaftsstruktur, sondern eher den Standortfaktoren zuzuschreiben sind. Standortpolitisch sollte demnach zunächst die Standortattraktivität für die regional hohen Anteile an primären und sekundären Wirtschaftsbereichen erhöht werden. Aus einer Metaanalyse auf der Grundlage bestehender Standortstudien ließen sich 41 Handlungsempfehlungen in 11 größeren Handlungsfeldern ableiten:

  1. Arbeitsplätze und Lehrstellen: Maßnahmen zur Verringerung des Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage.
  2. Mehrsprachigkeit als Standortvorteil pflegen, ausbauen und messen.
  3. Die hohe Qualität bei Bildung und Ausbildung halten und ausbauen.
  4. Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der DG für junge Leute und Familien.
  5. Den Lebensraum DG fördern.
  6. Erneuerbare Energien, Energieeinsparungen und Energieeffizienz fördern.
  7. Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
  8. Raumordnung: flexibler und weniger schwerfällig gestalten.
  9. Wissenstransfer im Betrieb und Umgang mit alternden Belegschaften.
  10. Maßnahmen zur Förderung von Betriebsübergaben.
  11. Konsolidierung und Verbesserung der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts DG.

Die AG GABB geht davon aus, dass die Umsetzung dieser Maßnahmen für die positive Entwicklung des Standorts DG von größter Bedeutung ist.

Der Bericht ist einsehbar unter:

http://www.wsr-dg.be/downloads/Studien/Standort%20DG%20Abschlussdokument.pdf