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Zur internationalen Grünen Woche in Berlin


Vom 17. bis zum 26. Januar findet die diesjährige „Internationale Grüne Woche“ (IGW) in Berlin statt. Die „Grüne Woche“ ist die wichtigste internationale Messe für Ernährungs-, Landwirtschaft und Gartenbau.

Die Traditionsveranstaltung findet dieses Jahr zum 79. Mal statt und ist ein wahrer Publikumsmagnet für Fachbesucher aus aller Welt und den Ottonormalverbraucher.

Gleichzeitig gibt die IGW den Startschuss für das Global Forum for Food and Agriculture mit über 60 Ressortministerin.

Neben den zahlreichen Nahrungs- und Genussmittelproduzenten aus der ganzen Welt, präsentieren einige Vereinigungen aus dem fairen Handel eine Reihe von neuen fairen Produkten aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Fairtrade und regional erzeugte Produkte gewinnen auf der IGW immer an Bedeutung.

Das ist für mich eine gute Gelegenheit, eine Lanze für den Fairen Handel zu brechen. Weltweit leben 2,5 Milliarden Menschen von maximal 2$ pro Tag. Dieser Misstand ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen. Eine wesentliche Ursache für Armut ist dabei das internationale Handelssystem. Die Preise für Produkte werden auf den freien Weltmärkten aufgrund von Angebot und Nachfrage und leider auch aufgrund von Spekulationen gebildet. Das hat zur Folge, dass die Produzenten oft nicht einmal in der Lage sind, die Produktionskosten zu decken.

Eine Möglichkeit diesem Misstand entgegenzuwirken, ist der Konsum von Produkten aus dem Fairen Handel. Fair gehandelte Produkte sind nämlich Erzeugnisse, die sozial gerecht und nachhaltig produziert werden. Durch den Kauf und Konsum von Artikeln aus dem Fairen Handel fördert der Verbraucher also menschenwürdige Arbeitsbedingungen und eine gerechte Bezahlung. Doch Fairer Handel bedeutet mehr als „nur“ faire Preise. Es geht dabei vielmehr um die Bildung von Perspektiven für die Produzenten aus dem Süden und um die Gestaltung einer selbstbestimmenden Zukunft.

Gerade der Aspekt der Selbstbestimmung der Kleinen dürfte für uns Deutschsprachige, die ebenfalls nach mehr Autonomie – allerdings im Sinne der Übertragung weiterer Zuständigkeiten – streben, ein Grund mehr sein, um mit unseren Mitmenschen aus strukturschwachen Regionen des globalen Südens solidarisch umzugehen.

Bleiben Sie fair!

Karl-Heinz Lambertz
Ministerpräsident