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Aktionskampagne 11.11.11. angelaufen


20131105-CNCDDie diesjährige Aktionskampagne des CNCD-11.11.11. behandelt das Thema „Recht auf Nahrung“. Mehrere Aktivitäten finden auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Zeitraum vom 7. bis zum 17. November statt. Außerdem gehen Freiwillige von Tür zu Tür, um Produkte wie Kakao oder Tee zu verkaufen. Mit dem Erlös werden Projekte in Afrika, Asien oder Lateinamerika finanziert. Für ihr Engagement möchte ich den ehrenamtlichen Helfern an dieser Stelle meinen Dank aussprechen.

Auch die Deutschsprachige Gemeinschaft unterstützt den CNCD, den Dachverband der NGOs und Verbände, die im französisch- und deutschsprachigen Teil Belgiens im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit aktiv sind, jährlich mit einer Summe von 10.000 Euro. Darüber hinaus organisieren wir einmal im Jahr gemeinsam mit dem CNCD eine Pressekonferenz, um die Kampagne in der DG bekannter zu machen. Mit einem Riesenbanner an der Fassade des Ministeriums der DG und am Dienstleistungszentrum in Sankt Vith versuchen wir zusätzlich die Aufmerksamkeit der Passanten zu gewinnen.

Das Thema der Kampagne ist in der Tat akuter denn je: Über eine Milliarde Menschen leiden an Hunger. 80 % dieser Leute sind – so paradox es auch klingen mag – Bauer und Fischer; also jene Leute, die uns mit Nahrungsmitteln versorgen.

Die Ursachen für diese Ungleichgewichte liegen laut Kampagnenverantwortlichen in der Vereinnahmung von Agrarflächen durch Konzerne, welche die Lebensmittelindustrie beliefern oder Biokraftstoffe herstellen sowie in der Spekulation mit Nahrungsmitteln. Gerade letztere muss meiner Meinung nach weltweit unterbunden werden. Es ist mehr als unmoralisch, wenn mit dem Hungertod Profit gemacht wird.

Doch auch die Verschwendung von Lebensmittel gilt es zu vermeiden. Allein in Belgien landen jährlich 3,2 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Die Folgen für Mensch und Natur sind dabei erheblich. Die Rechnung für diese Verschwendung zahlen meistens die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft und die Menschen im globalen Süden.

Wenn man diese Zusammenhänge entdeckt, erkennt man, wie abhängig wir doch von einander sind und welche Folgen unser Handeln hat.

In solchen Momenten denke ich an die Worte des 32. US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, der über die Außenpolitik der USA einst sagte: „Wir stellen nun fest, wie wir es nie zuvor festgestellt haben, dass wir voneinander abhängen – dass wir nicht nur nehmen können, sondern auch geben müssen.“ Daran sollten wir uns, wie ich finde, immer wieder erinnern.

Freundliche Grüße 

Karl-Heinz Lambertz

Ministerpräsident der DG

Mehr Infos unter www.cncd.be/deutsch