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Aufstieg der K.A.S. Eupen in die 1. Division


Ostbelgischer Verein erstmals in der ersten Fußballdivision vertreten!

Durch die beachtliche sportliche Leistung vom 23. Mai, eine fußballerisch nahezu einwandfreie Saison sowie großartige Leistungen und konstantes Engagement über viele Jahre hinweg hat sich die K.A.S. Eupen als erster ostbelgischer Fußballverein den Aufstieg in die 1. Division erkämpft. Ich freue mich von ganzem Herzen über diesen verdienten Erfolg!

Meine Freude gilt nicht nur den Spielern, dem Verein, den Fans und der Stadt Eupen sondern auch der gesamten Deutschsprachigen Gemeinschaft. Der Einzug in die erste Division wird Eupen als Hauptstadt der DG eine höhere Sichtbarkeit im gesamten Land liefern, welche über das sportliche Niveau hinaus gehen wird. Auch vor dem Hintergrund der anstehenden Staatsreform ist diese Sichtbarkeit für die DG als kleinster belgischer Teilstaat von erheblicher Bedeutung. Darauf können alle Bürger der Deutschsprachigen Gemeinschaft mit Recht stolz sein und ich hoffe, dass zahlreiche Ostbelgier die K.A.S. auf ihrem Weg in die erste Division begleiten und aktiv unterstützen werden.

Genau wie die früheren Landesmeistertitel des HC Eynatten oder die kürzlichen Erfolge der St. Vither Roller-Bulls verleiht der Aufstieg der K.A.S. Eupen in die 1. Division dem gesamten Sport in der DG einen erheblichen Entwicklungsschub.  Den Jugendmannschaften aus den Fußballvereinen der gesamten Region eröffnen sich neue Perspektiven.  Und auch auf andere Sportarten kann sich die mit diesem Aufstieg einhergehende Sportbegeisterung positiv auswirken.

Auf politischer Ebene wird der Verein die nötige Unterstützung erfahren müssen, um sich dauerhaft in der obersten Spielklasse des Landes festigen zu können. So müssen der Club und die Stadt Eupen die Voraussetzungen dafür schaffen, damit das Stadion am Kehrweg den Anforderungen der 1. Division entspricht. Die Deutschsprachige Gemeinschaft wird ihre Solidarität nicht verweigern und mit einem Zuschuss von 60% den Grossteil der Finanzierung sichern. Sofern die Planungen zügig abgeschlossen werden können, werden dieses unvorhergesehene Infrastrukturprojekt und die damit verbundenen DG-Subventionen bereits am 28. Juni im Parlament zur Sprache kommen, da dann über eine erste Anpassung des Gemeinschaftshaushaltes 2010 abgestimmt wird.

Mit Bezug auf die derzeit vorliegenden Pläne würde sich der Gemeinschaftsbeitrag auf 1,8 Millionen Euro belaufen, was insgesamt und insbesondere angesichts der aktuellen Finanzlage eine erhebliche Summe darstellt. Allerdings darf diese Zusatzinvestition in Eupen nicht zu Lasten von den in den acht anderen Gemeinden geplanten Projekten gehen.  Auch ein Aufschieben von Investitionen in Schulen, Krankenhäusern und Altenpflegeheimen ist aus Sicht der Regierung ausgeschlossen.  Es obliegt nun den Verantwortlichen der Stadt Eupen, der Regierung eine Anpassung der Prioritätenliste vorzuschlagen.  Das ist keine einfache, aber eine notwendige Voraussetzung dafür, dass die Investition in den Stadionausbau vertretbar bleibt.  Darüber, welche anderen Eupener Infrastrukturprojekte zugunsten des Stadionumbaus nach hinten verschoben werden sollten, können sich auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger auf der Abendveranstaltung der Runde durch die Gemeinden im Jünglingshaus am 17. Juni äußern.

Karl-Heinz Lambertz
Ministerpräsident